Gänsehaut pur. Strassenstaub ist nicht nur der passende Titel sondern ein Bild, dass ich beim lesen des Buches von Daniel nicht mehr aus dem Kopf bekam. Ich liebe Geschichten von Menschen, wenn sie am Ende erzählt werden. Was ist damit meine. Die meisten Menschen erzählen ihre Geschichten tagtäglich sich selbst und anderen Menschen. Oft unbewusst als Ausreden für ein freies Leben. Und genau diese Stimmen, diese Geschichten im Kopf, die wir über Jahre und Jahrzehnte glauben werden nur ganz selten auf den Prüfstand gestellt. Was wäre wenn ich einmal all meine stressvollen Gedanken überprüfen würde? Was wäre wenn mein Verstand mir nicht ständig diese alten Geschichten erzählen würde? Wer wäre ich ohne meine Geschichten? Vielleicht ein freier Mensch, der endlich neu anfangen könnte. Ein Mensch, der ab jetzt in ein leeres Buch eine neue Geschichte schreiben kann. Alles beginnt damit, sich mit seinen Glaubenssätzen auseinanderzusetzen und zu erkennen, dass das Universum freundlich ist. Heute ist Daniel ein erfolgreicher Unternehmer, Träumer, liebevoller Familienvater mit vielen Ideen und Visionen. Und deshalb ist es für Daniel mit diesem Buch Zeit noch einmal in die Vergangenheit zu schauen und den Leser mitzunehmen auf seine Reise. Ein Beispiel für alle Menschen, wie man selbstbestimmt in ein erfülltes Leben kommt. Ganz nach dem Motto: Am Ende aller Ausreden beginnt das Leben.

Ehrlich und unerschrocken schildert Herr Gebhart in einfacher Sprache wie er mit dem Scheitern der Ehe seiner Eltern seinen Glauben an Liebe und Authentizität und Familie verlor und mit dem eigenen Bedürfnis, "zu den Großen zu gehören" früh mit Alkohol- und Drogenkonsum begann und sich den finanzierte. Gut nachvollziehbar wird auch die Wende beschrieben, die Begeisterung, Verantwortung für eine eigene Familie zu übernehmen, verbunden mit dem ernsthaften Wunsch nach Nüchternheit.

Im Buch „Strassenstaub“ berichtet der Autor von seinem Leben mit Drogen. Er beginnt seine Geschichte in seiner Kindheit, die er in den ersten Jahren als glücklich empfunden hat. Nach der Trennung der Eltern und die Zunahme von Konflikten in der Jugend nimmt der Protagonist zunehmend Drogen und trinkt Alkohol, bis sein ganzes Leben von davon geprägt ist. Der Aufbau des Buches spiegelt das Leben eines suchtmittelabhängigen Mannes: Kurze Kapitel mit teils sprunghaften Szenen- und Zeitsprüngen passen zu den häufigen Wechseln der Jobs, sozialen Kontakte und Wohnungen. Es zeigt eindrucksvoll auf, wie sich die Auswirkungen der Substanzabhängigkeit auf alle Bereiche des Lebens ausbreiten und sich immer weiter verschärfen. Die zentralen Werte des Protagonisten (Gerechtigkeit, Erfolg und Familie) werden immer wieder in Mitleidenschaft gezogen oder dysfunktional ausgelebt. Ein Wendepunkt stellt sich erst ein, als seine Freundin schwanger ist. Der Protagonist entscheidet sich für den Verzicht auf chemischen Drogen und auf den Handel damit, wobei dies nicht die Abwendung von anderen kriminellen Handlungen wie das Betrügen bei Urinkontrollen bedeutet. Hr. Gebhart möchte mit dem Buch anderen Betroffenen Wege aus der Abhängigkeit aufzeigen. Sein eigener Weg zeichnet sich dadurch aus, dass er seine Fähigkeit nutzt, sich gut zu verkaufen, und seine Energie erfolgreich in zahlreiche berufliche Projekte steckt. Zudem möchte er ein guter Vater für sein Kind sein. Suchterkrankte junge Menschen könnten sich mit dem Protagonisten identifizieren und so Mut fassen, erste Schritte zur Veränderung einzuleiten.

Daniel Gebhard hat mich mit seiner Geschichte und seinen Worten in den Abgrund gezogen, durchgespült, auf den Boden gedrückt, kurz liegen lassen und gemeinsam haben wir dann den Weg zurück in die Gesellschaft erklommen. Man kann spüren, dass die Worte: Du hast Dein Leben in der Hand, nicht nur Worte sind, sondern (s)eine innere Stärke und Haltung. Danke dafür!
